Woher die Zuversicht nehmen in diesen Zeiten?

Geschäftsleiter Walter Kälin blickt auf 2020 zurück.

Carelink stand plötzlich mittendrin. Sonst von aussen wirkend, war das Team selber von der Corona-Krise betroffen. Doch Carelink wäre nicht Carelink, wenn die Crew das Schwierige nicht gepackt hätte – und weiter packen wird. Walter Kälin weiss auch, woher Zuversicht kommt. Ein persönlicher Bericht.

Wirklich ruhig ist es bei uns nie. Doch 2020 war noch hektischer. Zudem waren wir es bis März 2020 nicht gewohnt, selber betroffen zu sein. Die Pandemie stellte uns vor eine neue Herausforderung: Wir wurden, mehr als sonst, um Hilfe gebeten – und mussten uns überdies selber vor dem Virus schützen. Soweit möglich, begaben wir uns ins Homeoffice. Da wir bereits im Einsatzmanagement hochgradig digitalisiert sind, fanden wir uns sehr schnell mit den virtuellen Kommunikationsmitteln zurecht.

Der Kanton Bern beauftragte uns gleich zu Beginn des Lockdowns mit dem Aufbau und dem Betrieb einer Hotline. Innerhalb von 24 Stunden waren wir technisch und personell parat. Unsere auf Callcenters spezialisierten Caregivers wechselten sich im Telefondienst ab. Der Katalog der Fragen und Antworten, den wir mit dem Gesundheitsdepartement des Kantons Bern aufgesetzt hatten, wurde von Tag zu Tag umfangreicher und komplexer. Schliesslich wuchs das Buch auf über 100 Seiten.

Rekorde im Oktober
In der ersten Pandemie-Welle beantworteten wir im Auftrag des Kantons Bern während 36 Tagen rund 9500 Anrufe. Die zweite Corona-Welle schwappte dann noch mächtiger über uns herein. Doch wir waren auf all die Fragen von vornherein gefasst, als wir die Hotline für den Kanton Bern wieder hochfuhren. Am 26. Oktober 2020 dann der Rekord: Unsere Caregivers beantworteten allein an jenem Montag 1196 Anrufe.

Der Monat Oktober stellte noch einen weiteren Rekord auf: Die Anzahl Einsätze, die wir – zusätzlich zum Betrieb der Hotline – absolvierten, erreichte bereits die Jahresmarke von 2019. Damals hatten wir 111 physische Einsätze vor Ort geleistet und 177 Mal telefonisch beraten.

Die Zuversicht und ihre Gründe
Doch woher nahmen und nehmen wir im Carelink-Team nur all die Zuversicht, die wir in der Betreuung, in der Kommunikation und uns selber gegenüber immer wieder durchschimmern lassen, selbst wenn die Umstände kaum noch schwieriger und anspruchsvoller sein können?

Ich weiss unterdessen noch besser als vor einem Jahr, woher die positive Grundhaltung kommt. Sie hat nichts mit Augenwischerei oder Zweckoptimismus zu tun. Sie ist ehrlich.

Im Herbst 2020 wurde auch ich positiv getestet. Allerdings konnte ich das Virus relativ einfach loswerden: Ich hatte zwei Tage lang hohes Fieber und fand anschliessend recht schnell zu meinen Kräften zurück. In dieser Zeit halfen mir die kleinen Gesten meines Teams sehr: An einem Tag eine Karte, an einem anderen ein Anruf. Daran erfreute ich mich. Oft sind es die kleinen Dinge, die einen grossen Unterschied machen. Man muss sie nur sehen. Zudem kann mich der Austausch, den ich in meinem privaten Umfeld und beruflich mit meinem Team pflege, immer wieder entlasten und mich optimistisch stimmen. Diese Zuversicht geben mein Team und ich gerne weiter.

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