COVID-19 und Carelink: ausserordentlich.

36 Tage lang liefen die Drähte heiss.

Als der Bundesrat die Pandemie-Situation Mitte März als ausserordentlich einstufte, begannen bei Carelink die Drähte heiss zu laufen: Kunden wünschten für Mitarbeitende Unterstützung. Für den Kanton Bern wurde innert Kürze eine Hotline hochgefahren, die 36 Tage in Betrieb war.

Sie sind sich an Aussergewöhnliches gewöhnt: Jeder Einsatz, den die Carelink-Fachleute leisten, ist aussergewöhnlich. „Doch was wir ab Mitte März erlebten, war dann selbst für uns ausserordentlich“, so Danilo Segreto, der Leiter Einsatzmanagement.

Für den Kanton Bern, der den Betrieb einer Hotline bestellte, kümmerte er sich um das Hochfahren der technischen Infrastruktur, die Carelink für solche Fälle in Glattbrugg bereithält. Gleichzeitig begann Einsatzleiter Stephan Fuchs die personellen Ressourcen zu planen, die sowohl kurzfristig als auch für den längerfristigen Betrieb nötig sein würden. Das Alarmierungssystem Fact 24, mit dem Carelink je nach Einsatz die erforderlichen Fachleute aufbietet, tat dabei seinen guten Dienst: Für die Hotline waren Caregivers deutscher und französischer Muttersprache mit Callcenter-Zusatzausbildung gefragt.

Die Hotline für die Bevölkerung des Kantons Bern nahm innerhalb von 24 Stunden ihren Betrieb auf. Das erste Einsatzteam stand ebenfalls bereit. Auch ein erster Katalog an Fragen und Antworten lag zu diesem Zeitpunkt schon vor. Dieser Katalog wurde stetig erweitert. Eine Verbindungsperson in der kantonalen Verwaltung in Bern fungierte dabei als Dreh- und Angelpunkt der Information. Das Dokument umfasste letztlich mehr als 80 Seiten.

Die auf die Arbeit in einem Callcenter spezialisierten Caregivers wechselten sich über ganze 36 Tage stetig ab. Im Durchschnitt nahmen sie 400 Anrufe pro Tag entgegen, an Spitzentagen waren es bis zu 1500. Je länger die Hotline in Betrieb war, umso stärker kam in den telefonischen Gesprächen eine Care-Komponente zum Tragen: Die Anrufenden wünschten nicht nur sachliche Informationen, sie waren vermehrt auch für ein paar einfühlende Worte dankbar. Genau dafür sind die Caregivers von Carelink unter anderem ausgebildet.

Dominique Rüfenacht, verantwortlich für Kundenbeziehungen und Kommunikation, hatte ihrerseits fast Tag und Nacht zu tun: Etliche der Kunden, die bei ihr anriefen, sind im Gesundheitswesen tätig. Sie wollten sich vorbereiten auf den Fall, dass Mitarbeitende durch die Corona-Krise psychisch belastet würden und unterstützt werden müssten. „Schliesslich richteten wir für sechs Kunden eine 0800er Nummer ein, die bis heute rund um die Uhr besetzt ist und unter der belastete Personen psychologische Soforthilfe erhalten.“

„Covid-19 sorgt auch sonst für Spuren“, kommentiert Carelink-Geschäftsleiter Walter Kälin abschliessend: „In den ersten vier Monaten des Jahrs haben wir insgesamt gegen 60 Einsätze geleistet.“

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